Liebe Gäste! Hier finden Sie unsere "Führung des Monats"
Dies sind nur einmal stattfindende Führungen, die entweder mit einem besonderen Jahrestag, ungewöhnlichen Öffnungszeiten oder einfach unserem Wunsch, Ihnen wieder einmal eine ganz seltene Führung zu präsentieren, zu tun haben.
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Samstag, 8. April 2023 (14:00 Uhr)
Alt-Hernals - Eine Grätzelwanderung zwischen Gürtel und Elterleinplatz
Einst war Hernals eine selbständige Vorortegemeinde. Sie war bei all jenen beliebt, die es sich leisten konnten, am Wochenende hinaus ins Grüne zu fahren oder dort ihre Sommerfrische zu verbringen. Ende des 19. Jh. wurde sie zusammen mit Dornbach und Neuwaldegg als 17. Bezirk nach Wien eingemeindet. Während die Letzteren immer noch aus alten Dorfkernen, Villenvierteln, Wald- und Weinbauflächen bestehen, dominiert im bevölkerungsreichen Alt-Hernals zwischen Gürtel und Vorortelinie eine dichte, oft abgewohnte gründerzeitliche Verbauung. Aber ein spürbarer Wandel zeichnet sich ab, es wird renoviert und revitalisiert. Die leichte Erreichbarkeit sowohl der Innenstadt als auch des Wienerwalds und eine lebhafte multi-kulturelle Lokalszene machen das alte Hernals wieder attraktiv. Mit Hilfe von historischem Bildmaterial wollen wir diesem Wandel nachspüren. So verfolgen wir den Verlauf des Alsbachs, der Wiens Stadtkern einst mit Trinkwasser versorgte, heute aber unserem Blick entschwunden ist und beschäftigen uns mit den Meilensteinen der Bezirksentwicklung, dem Abbruch des Linienwalls, der Anlage neuer Massentransportmittel, den Industriegründungen oder dem Bau des Jörgerbads.. Legendär waren auch die Vergnügungsstätten, deren Stars - von den Schrammeln über Hermann Leopoldi bis Hansi Lang - wir noch einmal vor den Vorhang holen wollen. Geschichte geschrieben haben auch zahlreiche Schüler des traditionsreichen Gymnasiums in der Geblergasse, zu denen führende Politiker, Schriftsteller und Musiker gezählt haben. Auch Dr. Alfred Adler, Begründer der Individualpsychologie, oder Fritz Mandelbaum, der als Eric Morton in den USA die internationalen Bestsellerlisten gestürmt hat, haben hier die Schulbank gedrückt. Höhepunkt der Führung sind ein Rundgang durch die Pfarrkirche St. Bartholomäus mit ihren modernen Altarbildern von Hans Alexander Brunner und die Besichtigung des für Wien einmaligen Kalvarienbergs.
Guide: Dr. Brigitte Timmermann
Treffpunkt: 17., U6-Station Alserstraße, vor Ausgang Jörgerstraße
AnmeldenMittwoch, 12. April 2023 (16:00 Uhr)
Die unterschätzten 50er Jahre. Wohnbau des Wiederaufbaus - Vom Roten Wien zum Internationalen Stil
Nach dem 2. Weltkrieg waren sowohl die Behebung der Wohnungsnot als auch eine Neuorientierung in der Baukultur politisches Programm. Rückbesinnung auf das "Rote Wien", Kontinuität mit den Wohnbaukonzepten unter der NS-Diktatur und Öffnung für die Programmatik des "Internationalen Stils" sind die widerstreitenden Ideen, die an diesen Wohnbauten ablesbar sind: Per-Albin-Hansson-Siedlung West, Bertha-von-Suttner-Hof, Wohnhausanlage Vorgartenstraße.
Guide: Felicitas Konecny
Treffpunkt: 10., U1-Station Alaudagasse, vor Ausgang Per-Albin-Hansson-Siedlung
zu beachten: Bitte um Anmeldung! Dauer: 3 Stunden. Kosten: € 22 bzw. € 20 ermäßigt.
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Vom Himmelpfortgrund zum Ganserlberg
Wir treffen uns vor dem Bezirksmuseum Alsergund, neben dem Gebäude, in dem einst Anton Bruckner wohnte und gehen dann zur berühmten Strudelhofstiege, die der Schriftsteller Heimito von Doderer in seinem gleichnamigen Roman verewigte. Weiter geht es zu einer alten Lokomotivfabrik, die seit den 1970er Jahren das Kulturzentrum WUK beherbergt und spazieren vor zur Volksoper. Von dort überqueren wir den Gürtel, wo wir das alte Währing erkunden und u.a. erfahren, wo sich einer der grausamsten Morde der jüngeren Geschichte zugetragen hat oder die russische Schriftstellerin "Alja Rachmanova" ihr Milchgeschäft hatte – nämlich nicht in Ottakring. Weiter geht es zum Schubertpark, dem ehemaligen Währinger Ortsfriedhof, wo sich noch die Original-Grabstätten von Schubert, Beethoven und Nestroy befinden. Ausklingen lassen wir unseren kulturhistorischen Streifzug beim entzückenden Kutschkermarkt mit seinen wunderbaren Lokalen und Ständen, der zum Verweilen einlädt.
Guide: Barbara Wolflingseder
Treffpunkt: 9. Währinger Straße 43, Straßenbahnhaltestelle Sensengasse
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Jugendstil und Jahrhundertwende. Vom Looshaus zur Postsparkasse
Im ausgehenden 19. Jahrhundert war die Zeit europaweit reif für Veränderungen. Nicht nur in der Architektur, sondern auch in der Mode und in der bildenden Kunst entstanden neue Strömungen. Als Kaiser Franz Josef I. den Befehl zur Schleifung der Stadtmauer gab, war Wien über 30 Jahre hinweg eine riesige Baustelle. Und es kam zu einem enormen Skandal, als der Herrenschneider Goldman und Salatsch einige Jahre nach Fertigstellung des Hauptportals zur Hofburg am Michaelerplatz vis-à-vis den neuen Geschäftssitz durch den Architekten Adolf Loos errichten und auch innen als „Gesamtkunstwerk“ gestalten ließ. Doch auch Schüler der Ikone des Jugendstils Otto Wagner - wie etwa Max Fabiani, Oskar Laske und Josef Plecnik - haben dazu beigetragen, dass Wien zum Mekka der Avantgarde und Architekturpioniere der Jahrhundertwende wurde.
Guide: Katalin Borszki
Treffpunkt: 1. Michaelerplatz/Ecke Herrengasse
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Lachendes Wien - ein Stadtspaziergang in Anekdoten
Abseits von Jahreszahlen, Architekturstilen und ernster Theorie begeben wir uns auf Spurensuche von kaprizierten Künstlern, eigenbrötlerischen Habsburgern, spleenigen Politikern und Wiener Originalen. Sie werden staunen , was sich hinter den Fassaden der Wiener Innenstadt an humoristischen Geschichten verbirgt. Mitzubringen: Gute Laune und die Bereitschaft zu lachen.
Guide: Patrizia Kindl
Treffpunkt: 1., Helmut-Zilk-Platz, bei Mahnmal gegen Krieg und Faschismus
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