
| Thema: Naschmarkt, Wiener Dialekt und die Welt der nicht ganz feinen Leute: Der Karlsplatz blieb stets ein Stiefkind der Stadt: Bänkelsänger sanken hier in die Pestgrube, die Cholerakanäle waren Wohnung für die Ärmsten ("im Kanäu"), der Armensündergottesacker wartete nach ihrer Hochzeit mit des Seilers Tochter auf die Gehenkten, der Resslpark diente als Schwarzmarkt, wo man mit "Tschik" oder Sex bezahlte. Heute ist er Drogenszene, die "Schmier" hat(te) dort immer viel zu tun. Der Wienfluss ist heute unsichtbar, aber vor seiner Regulierung war er ein offener Fluss mit Weihern und Inseln, die zum Teil verbaut waren. Das riesige Starhembergische Freihaus auf einer Insel besaß sogar eine eigene Kirche und eigenes Theater (Schikaneder und Mozart, "Zauberflöte"), davor entwickelte sich ein Markt - der Naschmarkt (von "an Osch‘n" = Asche). Der Dichter Chiavacci fand die Vorbilder für seine "Frau Sopherl vom Naschmarkt" hier. Heute trifft man auf dem Naschmarkt viele Neuösterreicher, die für die Weiterentwicklung des Wienerischen sorgen. Unsere praktischen Sprachübungen machen unsere deutschen und Schweizer Gäste zu Wahlwienern und die Einheimischen zu Sprachforschern. Sie lernen sogar eine eigene Gaunersprache kennen, deren Wurzeln bis ins 13. Jahrhundert ins jiddische Polen zurückgehen.
Termne: April.
Sonderführungen zu anderen Terminen jederzeit auf Anfrage, bitte wenden Sie sich direkt an den Veranstalter Wienfuehrung office@wienfuehrung.at, +43 676 9227773
|